Lochergut
Achitektur: Karl Flatz, Bauzeit: 1963-1966
Mit seinen 351 Wohnungen und einer Höhe von 62.5 m ist das Lochergut Ausdruck einer neuen Dimension des Wohnungsbaus im Zürich der frühen 1960er-Jahre. Die kommunale Überbauung ist aber weit mehr als ihre charakteristische Silhouette. Sie umfasst ein grosses Areal mit verschiedenen Bauten und Nutzungen, das inselartig abgeschlossen wirkt. Das liegt am Innenhof, der sich mehrere Meter über dem gewachsenen Terrain befindet. Aus heutiger Sicht ist die Abkopplung vom Strassenniveau ein Nachteil, sie war aber so gewollt, damit eine «Insel der Erholung»1 entsteht.
Mit der Lochergut-Überbauung ist Karl Flatz ein ebenso prägendes wie kontrovers diskutiertes Werk gelungen, das bis heute fasziniert. Kein Wunder, gehörte Max Frisch zu den ersten Mietern, hatte er doch 1953 nach seiner Rückkehr aus Amerika geschrieben: «Mit Freude steht der Heimkehrende vor den ersten zürcherischen Hochhäu-sern; auch wenn man nicht sagen kann, dass sie ragen, so zeigen sie doch bereits, wie viel Himmel es noch gäbe auch über der Schweiz, wenn wir uns nicht ducken würden.»8
Quelle: www.espazium.ch/de/aktuelles/ein-wahrzeichen-wird-50
1 wsp: Die Überbauungsvorschläge für das Lochergut, in: Neue Zürcher Zeitung 21. 7. 1959.
8 Max Frisch, Cum grano salis. Eine kleine Glosse zur schweizerischen Architektur, in: Werk 10/1953, S. 326.